Bienen auf Abwegen

Lange haben wir warten müssen, bis uns endlich auch einmal ein Hilferuf von einem unfrewillig Besuchten ereilt hat.

Bisher durften wir uns meistens nur Geschichten von waghalsigen Rettungsaktionen und Schwarmfängen anhören, aber jetzt waren wir an der Reihe.

Ein gestreifte Damenkränzchen hat sich wohl letzten Sommer aufgemacht und in der Dachkonstruktion des Firmengebäudes von Bekannten ein neues Domizil gefunden.

Die Freude des Gastgebers war überschaubar und darum haben wir, zusammen mit dem Kollegen von der Imkerei Blütenkleid,  die Chance bekommen, eine alternative Wohnung anzubieten.

Das beste an der Veranstaltung war, dass wir für die Bienenrettung freie Hand und Werkzeugwahl bekommen haben.

Ein kleines Loch in der Decke und ein bisschen Glück bei der Suche später war der Blick auf die Bienenwohnung frei.

Um möglichst alle Bienen aus dem schwer zugänglichen Raum in ein neues Heim umzusiedeln, haben wir die Gelegenheit genutzt und unseren frisch gebastelten Bienensauger ausprobiert.

Nicht ohne Stolz verkünden wir: Alle Damen unversehrt und guten Mutes eingetütet und in eine schicke neue Beute verfrachtet.

 

Das sechste Bienenjahr

Die Zeit verfliegt (die Bienen können ein Lied davon singen). Das sechste Bienenjahr rollt unaufhaltsam heran und lässt die über den Winter vereinsamten Imkerherzen höher schlagen. Beinah unerträglich wurde die Sehnsucht nach den gestreiften Insekten und umso größer ist die Freude, an einem milden Februartag einige von ihnen in alter Frische wieder begrüßen zu dürfen. Der Frühjahrsputz der Völker ist in vollem Gange und die dicken Pollenhöschen, die von Winterlingen, Schneeglöckchen und Elfenkrokussen gesammelt werden, kündigen den erste Nachwuchs von 2019 an.

Ausbeute

Die Ernte 2018 ist nicht ganz so berauschend ausgefallen, wie die der letzten Jahre. Das Wetter im Frühjahr hat uns zwar eine wahre Blütenexplosion beschert, aber die vom Winter noch eingekuschelten Insekten waren mit der plötzlichen Löwenzahn-, Raps- und Obstblüte parallel wohl etwas überfordert.

Glücklicherweise war die Ernte der Lindenblüte im Juli zuverlässig wie immer und einer unverhofften Quelle haben wir sogar eine kleine Menge frischen Waldhonig zu verdanken. Somit konnten ca. 400 kg flüssiges Gold in Eimer verpackt werden, die jetzt darauf warten, ihren königlichen Zweck zu erfüllen und den Gaumen des werten Honigkunden (bzw. der werten Honigkundin) mit reinem Glück zu benetzen.

Ins Bienenjahr 2018

15 Bienenvölker und ihre zwei Imker starten hochmotiviert in die Saison 2018. Um unsere Bienen vor insekten-unfreudlicher Landwirtschaft zu bewahren, mussten wir vorübergehend einen Standort räumen. Ein adäquater Ersatzstandort in unmittelbarer Flugnähe zu einem Biorapsfeld wurde bereits bezogen.

Dem Bergahorn sei Dank, haben die Stadtbienen schon fast den ersten Honigraum gefüllt. Die Landbienen warten derweil geduldig auf die Kirsch- und die Rapsblüte.

Vorausgesetzt, wir werden von keinem späten Winterrückfall überrascht, verspricht die Saison 2018 schon jetzt eine ertragreiche zu werden.

Wintermarkt - die Zweite

Letzten Sonntag haben wir erneut unser Glück auf dem Altfraunhofener Wintermarkt versucht. Unser Honig-, Met- und Propolis-Sortiment haben wir durch verschiedene Bienenkosmetik-Artikel ergänzt. Also Kosmetik aus Bienenprodukten. Nicht Kosmetik für Bienen.

Dank mehrerer Wärmflaschen und einer Thermoskanne Tee haben wir den Tag nicht nur vermeidlich warm sondern auch durchaus erfolgreich verbracht. Vielen Dank, liebe Honigesserschaft, für so einen positiven Start ins Wintergeschäft.